400 Jahre Ötlinger Rathaus 1616 - 2017

Ötlinger Rathaus

1617 - 2017

 

 

Rathaus Geschichten !!!

 

Jedes (Rat-)Haus braucht gute Geister (SApp) ( zum Vorlesen )

Seit 2010 hat das Ötlinger Rathaus zwei neue gute Geister,

die sich jeden Tag um unser 400 Jahre altes Schmuckstück kümmern.

Bei den beiden handelt es sich um Gina und Mario Giordano, das Hausmeister-Ehepaar.

Die schwäbischen Italiener versorgen das Haus mit größter Verlässlichkeit, so wie es gute Geister tun. Wie so oft fügt sich Glück an weniger glückliche Umstände. Als Gina Giordano aufgrund von Mitarbeiterabbau ihren Arbeitsplatz verliert, wird sie, die bekannt für ihre gründliche und zuverlässige Arbeit ist, prompt auf die frei werdende Hausmeisterstelle im Ötlinger Rathaus aufmerksam gemacht und – ein Glück für beide Seiten – eingestellt.

Die freundliche und immer gute Laune versprühende Hausmeisterin hat bei ihrer täglichen Arbeit große Unterstützung von ihrem Mann Mario.

Die beiden sind ein prima eingespieltes Team, wobei er die körperlich schwereren Aufgaben übernimmt. Eigentlich ist weitgehend freie Zeiteinteilung beim Arbeiten möglich, aber es kann schon mal vorkommen, dass die rührige Italienerin schon morgens um sieben im Rathaus vorbeigeht, damit auch wirklich frische Handtücher ausliegen, wenn am Abend zuvor beispielsweise der Ortschaftsrat getagt hatte.

Ein weiterer, wenn auch nur im Notfall angefragter Unterstützer ist Sohn Davide, der während schon seit seiner Studienzeit das eine oder andere Mal für den Vater oder auch beide einspringt. Dass wir überhaupt noch das Rathaus haben, ist vielleicht Gina Giordano zu verdanken.

An einem Tag riecht sie Gas. Geistesgegenwärtig warnt sie ihren Mann, auf keinen Fall den Lichtschalter zu betätigen und verständigt den Ortsvorsteher Hermann Kik.

Bald darauf ertönt auch die Warnsirene „Gasalarm” im Erdgeschoss.

Einer der Mieter und seine Kundschaft bemerkten es auch und verständigten nun ebenfalls den Ortsvorsteher,der schon auf dem Weg zum Rathaus ist und das Gebäude umgehend räumen lässt.

Ein Spezialist, der Minuten später mit einem Schnüffelgerät vor Ort ist, stellt die Gaskonzentration fest, die zum Glück doch unbedenklich ist.

Ein Defekt an der Gastherme war die Ursache. Man kann sich vorstellen, wie aufregend so eine außergewöhnliche Situation sein musste.

Vor zwei Jahren im Sommer gab es einen weiteren spannenden Moment.

Mario Giordano schließt die Tür zum großen Sitzungssaal auf und spürt und sieht sofort, dass sich etwas Schlimmes ereignet haben musste.

Auf dem Boden schwimmen Scherben zerbrochener Saftflaschen herum, zwei Schränke sind aufgebrochen, der städtische Laptop geklaut, ein Fenster steht offen.

Die gerufenen Polizisten untersuchten den Einbruch im Rathaus, konnten die Täter aber leider nicht ermitteln. Sie waren über die Dachrinne hochgeklettert, wie Fußabdrücke auf dem Fenstersims des aufgehebelten Fensters belegten.

Es dauerte viele Stunden bis der Fußboden gereinigt, noch länger bis die Aufregung verdaut war.

Gina und Mario Giordano – die guten Seelen des Rathauses - lassen sich von solchen Vorfällen jedoch nicht die Freude an der Arbeit nehmen.

Quelle: Ötlinger Nachrichten

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